Wegefarther Mühle

Ausstellungskonzept

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Vorhaben:

Entwicklung einer Ausstellungskonzeption zu den historischen Industriestandorten entlang der Striegis

Ident.-Nr.: 522016005901LDR

Die Ausstellungskonzeption wurde auf Grundlage von Recherche- und Dokumentationsarbeiten durch die Studierenden des IWTG, TU Bergakademie Freiberg in enger Zusammenarbeit mit den Vereinsmitgliedern und anderen engagierten Personen, wie Ortschronisten und Zeitzeugen, inhaltlich entwickelt.
Es handelt sich seitens des Instituts für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte um eine Forschungsleistung, die ein zentraler Bestandteil der Ausbildung am genannten Institut darstellt. Im Ergebnis wurden druckfähige digitale Dokumente (einschl. ihrer langfristigen Vorhaltung) erstellt.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Ortsverein Wegefarth e.V. und dem Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte wurde durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der TU Bergakademie Freiberg und dem Verein gesichert.
Sowohl die Umsetzung des Vorhabens als auch die Ausstellung selbst hat das Potenzial den Austausch verschiedener demografischer Schichten zu fördern. Zum einen wird durch die Zusammenarbeit der Studierenden mit den Vereinsmitgliedern, den Ortschronisten und den Schülern ein generationsübergreifender Wissenstransfer angestoßen, der sich in den Inhalten der Ausstellung wiederfindet. Zum anderen bietet eben jene spätere Ausstellung Besuchern aller Altersgruppen kostenlos die Möglichkeit zum Dialog über historische Entwicklungen des Striegistales und die Chance, diese als Potentiale zukünftig zu nutzen.
Die auf ehrenamtlicher Basis geleistete Arbeit zur Revitalisierung des Mühlenareals schafft einen Ort heimatkundlichen Erlebens, der für nachfolgende Generationen und Zugezogene identitätsstiftende Wirkung hat und zur Heimatbindung der Anwohner beiträgt.
Als Grundlage für die Konzeption diente der sogenannte Wasserplan. Vorgesehen war, die Ausstellung aus der Dokumentation der darin verzeichneten 12 Mühlenstandorte zu erstellen. Weiterführende Recherchen haben jedoch ergeben, dass es sich bei diesen Standorten nur um einen kleinen Teil der ursprünglich wasserkraftnutzenden Betriebe im Striegistal gehandelt hat. Vom Mittelalter ausgehend verfügte jedes Dorf über mindestens eine Mühle. Viele dieser Mühlen haben ihren Betrieb allerdings im Laufe der Industrialisierung eingestellt. In den Wasserplan wurden nur die Betriebe eingetragen, die den Wandel der vor- hin zur industriellen Zeit überdauert haben. Wirtschaftlich betrachtet wird das Tal nicht durch den zentralen Fluss definiert, sondern durch die Interaktion mit den umschließenden Städten Freiberg, Oederan, Hainichen und Roßwein.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Striegistales wurde als Ganzes überblicksartig dargestellt, bevor ausgewählte Objekte, die für diese Entwicklung stellvertretend stehen können, präsentiert werden. Die Dokumentation ermöglicht die Erstellung von 13 Schautafeln.
Dadurch wird die Bedeutung der Wasserkraft, die für einige Gebiete, wie etwa das Mulden- oder auch das Zschopautal für die industrielle Entwicklung sehr hoch war, in Hinblick auf das Striegistal relativiert. Die Striegis als solches war einfach zu klein um größere Fabriken mit Energie zu versorgen, sodass schon verhältnismäßig früh auf Dampfkraft ausgewichen werden musste. Die überlebenden Betriebe nutzten die Wasserkraft zwar weiterhin, deren ökonomischer Wert war jedoch begrenzt. Als wichtiger erwies sich der spezifische Standort des jeweiligen Betriebes im Tal. Gab es einen Zugang zu Eisenbahn oder gut ausgebauten Straßen sowie genügend Arbeitskräften in der Region überstand die Firma zumindest bis zum Ende der DDR.
Anhand der ausgewählten Betriebe werden diese allgemeinen Bedingungen des Striegistales als Wirtschaftsraum, sowie dessen Wandel im Laufe der Zeit, in der Ausstellung verdeutlicht.

Wegefarth, Oktober 2018